Mit Herkunft in die Zukunft

 

Mercedes-AMG blickt auf eine einzigartige Geschichte zurück und gestaltet ein mobiles Zeitalter mit, das noch vor uns liegt. Zum 55. Jubiläum analysieren wir die besondere DNA der Marke – und fünf Modelle, die Ausblicke auf ihre Zukunft gewähren.

 

 

05. Dezember 2022

 

Jubiläen dienen nicht nur dazu, glorreiche Erfolge und Errungenschaften der Vergangenheit zu feiern, sondern auch dazu, in den Rückspiegel zu blicken. Begeben wir uns also noch einmal zum Urknall von AMG, der im Grunde mit einem Ende beginnt und die Faszination dieser Marke so wunderbar deutlich macht. Es ist die Rennsaison 1965, in der ein neues Motorsport-Reglement nur noch Werkteams mit Rennwagen zulässt, die aus einer Kleinserie für die Strasse zugelassener Fahrzeuge hervorgehen. 

 

Den damaligen Vorständen von Daimler-Benz erscheint die neue Homologation zu kostspielig und man beschliesst, den Rennsport vorerst zu verlassen – mit Ausnahme der Rallye- und Tourenwagen-Meisterschaft. Hans-Werner Aufrecht, das A in der späteren AMG-Chiffre, arbeitet zu dieser Zeit auf dem Motorenprüfstand und erlebt das Ende der Rennsportaktivitäten von Daimler-Benz leidvoll mit. Es ist auch jene Zeit, in der er auf Erhard Melcher trifft, das M in AMG. Mit nicht abreissender Leidenschaft für den Rennsport konzentrieren sich beide auf die Entwicklung der Tourenwagen. Der von Aufrecht und Melcher aufgebaute Mercedes-Benz Typ 300 SE siegt gleich zehn Mal bei der Deutschen Tourenwagen-Meisterschaft.

 

Über Nacht auf die Weltbühne

Angespornt vom Erfolg tüfteln Melcher und Aufrecht auch nach Feierabend in einer Garage in Grossaspach weiter. Der Geburtsort von Aufrecht steht schliesslich für das G, jenen letzten der drei Buchstaben. Ihre Motoren mit Direkteinspritzung mischen die Enthusiastenszene ordentlich auf und das Duo macht sich immer mehr einen Namen. Im Jahr 1967 mieten sich Aufrecht und Melcher im schwäbischen Burgstall eine kleine Werkstatt, machen sich selbstständig und nennen sich Aufrecht Melcher Grossaspach Ingenieurbüro, Konstruktion und Versuch zur Entwicklung von Rennmotoren. Schnell entstehen mit Unterstützung von Daimler weitere Boliden und erste Privatkunden-Umbauten von Serienmodellen.

Mercedes-AMG G 63 Edition 55, C 63 und SL 63

Drei Ikonen von Mercedes-AMG: G 63 Edition 55, C 63 und SL 63.

Mercedes-AMG G 63 Edition 55, C 63 und SL 63

Drei Ikonen von Mercedes-AMG: G 63 Edition 55, C 63 und SL 63.

Mercedes-AMG G 63 Edition 55, C 63 und SL 63

Drei Ikonen von Mercedes-AMG: G 63 Edition 55, C 63 und SL 63.

Anfang der 1970er-Jahre betritt die kleine Firma dann plötzlich über Nacht die Weltbühne: Ihr erster Rennwagen belegt beim 24-Stunden-Rennen im belgischen Spa-Francorchamps den zweiten Platz und fährt sogar den Klassensieg ein. Selbst die 20-Uhr-Nachrichten der Tagesschau berichten über den Rennerfolg. Der legendäre leuchtend rote AMG 300 SEL 6.8 verkörpert bis heute die AMG Idee. Wurde die Limousine auf dem Rennasphalt anfangs noch belächelt, war sie fortan hoch respektiert.


Nach dem Debüt im Fernsehen und weiteren Rennerfolgen interessieren sich weltweit mehr und mehr Kunden für die schwäbische Motorenschmiede. Enthusiasten sowohl aus den USA als auch arabischen und asiatischen Ländern gesellen sich zur Kundenliste von AMG. Die Räumlichkeiten werden der Nachfrage nicht mehr gerecht und so beschliesst man den Umzug ins nahe gelegene Affalterbach. In der dort eigens errichteten Werkstatt wird der Fortschritt der Branche gestaltet. Statt sich am reinen Leistungssteigerungsprinzip aufzuhängen, entwickelt und etabliert AMG das Konzept der Individualisierung, mit dem Kundenwünsche jeglicher Art erfüllt werden. Damit setzt die Firma einen neuen, internationalen Trend.
 

AMG stellt die Safety-Cars in der Formel 1 
Zusammen ist man stärker – das erkennt auch die DaimlerChrysler AG und steigt im Jahr 1999 als Teilhaberin ein: Aus AMG wird die Mercedes-AMG GmbH. Mit der Fusion nähert sich Mercedes-Benz auch wieder der Königsklasse, denn der Einsatz der Mercedes-AMG Safety-Cars im Formel-1-Rennsport beweist eindrucksvoll, wie verflochten die Rennsport-DNA von AMG ist: Mit reiner Serien- und Strassentechnologie ausgestattet bewegt sich beispielsweise der Mercedes-AMG C 63 unfassbar schnell vor der Formel-1-Meute. Dafür zollen ihm sogar die Formel-1-Piloten Respekt.

Im Jahr 2009 stellt Mercedes-AMG schliesslich das erste eigenständig entwickelte Strassenfahrzeug vor: den SLS Flügeltürer. Fast gleichzeitig werden hinter den Kulissen weitere Partnerschaften geschmiedet und die Zusammenarbeit konzentriert sich im Bereich Elektrifizierung.

Mercedes-AMG EQS 53 und VISION AMG

Auch elektrisch höchste Performance: EQS 53 und VISION AMG.

Mercedes-AMG EQS 53 und VISION AMG

Auch elektrisch höchste Performance: EQS 53 und VISION AMG.

Mercedes-AMG EQS 53 und VISION AMG

Auch elektrisch höchste Performance: EQS 53 und VISION AMG.

Die nicht abreissende Faszination rund um den Globus hat die Marke eindrucksvoll ins Jetzt getragen. Wie einst bei den Gründervätern Aufrecht und Melcher in Grossaspach herrscht heute in Affalterbach echte Aufbruchstimmung. Das firmeneigene Credo Driving Performance soll künftig rein elektrisch übersetzt werden. Mit dem Einstieg in die Elektromobilität schlägt die Firma ein neues Kapitel auf und vergisst doch ihre Wurzeln nicht. Die alten Hallen und sogar das ehemalige Wohnhaus der Familie Aufrecht gehören immer noch zum Werksgelände der heutigen Mercedes-AMG GmbH. Aus der anfänglichen rennsportlichen Liaison mit Mercedes-Benz ist ein Bund fürs Leben geschmiedet worden und aus der Performance-Marke wurde ein besonders lebendiger Teil der Mercedes-Benz Markenfamilie.

 

Die mit Mythen behaftete Geschichte von AMG hat sie auch zu einer einzigartigen Marke mit einer besonderen Aura gemacht: AMG, das ist Performance, aber auch Lifestyle. Die Marke ist beliebt bei Technikbegeisterten und Individualisten, wird aber auch von einer jungen lifestyleorientierten Generation geschätzt. Das führte dazu, dass AMG in den letzten Jahren schnell gewachsen ist – und dadurch zu einem immer wichtigeren Bestandteil der Mercedes-Benz AG wurde. AMG wirkt heute lebendiger denn je: Seien es die innovativen Kollaborationen im Bereich der Mode oder historische Projekte wie der Mercedes-AMG ONE, bei dem erstmals ein Formel-1-Motor in ein Strassenfahrzeug übertragen wurde. Beim neuen Mercedes-AMG SL sind Design und Markengeschichte genauso spürbar wie bei den per Hand gefertigten Hochleistungsmotoren – persönliche Unterschrift der Monteure inklusive.