Mild-Hybrid-Technologie: mehr Power bei weniger Verbrauch

Heute sind viele Mercedes-Benz Fahrerinnen und Fahrer hybrid unterwegs, ohne es zu bemerken. Sie fahren sowohl mit Benzin oder Diesel als auch elektrisch – zum Beispiel in der neuen C-Klasse.

29. Juni 2021


Mercedes-Benz gehört zu den Pionieren der Hybrid-Technologie. Schon im Jahr 1907 stellte Daimler den Mercedes-Mixte mit Elektro- und Verbrennungsantrieb vor. Das hybride Antriebskonzept wurde erfolgreich in Personenwagen, Omnibussen, Feuerwehrfahrzeugen und sogar in einem Rennwagen eingesetzt. Das Interesse der Kundschaft an dieser Technologie hielt sich im 20. Jahrhundert aber in Grenzen.

 

Erst nach der Jahrtausendwende kamen die Konzepte hybrid betriebener Fahrzeuge wieder auf – und wurden zum Trend. Innerhalb der letzten zwei Jahre haben sich die Verkäufe von Mild-Hybrid-Fahrzeugen in der Schweiz verdreifacht. Während im ersten Quartal 2021 über 11’000 Mild-Hybrid-Fahrzeuge verkauft wurden, waren es 2016 im gleichen Quartal gerade mal knapp 1’400 Stück gewesen, also rund zehnmal weniger.

 

Wie funktioniert Mild-Hybrid überhaupt?

Die Mild-Hybrid-Technologie elektrifiziert Verbrennungsmotoren. Bei Mercedes-Benz geschieht das über den so genannten integrierten Starter-Generator (ISG), der zusammen mit einem 48-Volt-Bordnetz den Verbrennungsmotor unterstützt. Der ISG vereint Starter und Generator in einer Elektromaschine, die zwischen dem Verbrennungsmotor (Benzin oder Diesel) und dem Getriebe platziert ist. Daran ist eine 48-Volt-Batterie gekoppelt, die das Bordnetz und die Elektromaschine mit Strom versorgt. Dadurch werden Fahrdynamik und Effizienz optimiert.

 

110 Jahre nach dem Mercedes-Mixte zählt Mercedes-Benz mit diesem System wieder zu den Pionieren der Hybrid-Technologie. Das erste Fahrzeug mit einem 48-Volt-ISG war 2017 die Mercedes-Benz S-Klasse. Seitdem wurde das Mild-Hybrid-System modellübergreifend eingebaut. In den neuen Vierzylindermotoren der C-Klasse fährt bereits die zweite Generation des integrierten Starter-Generators vor – und zwar in allen erhältlichen Modellvarianten.

Die neue C-Klasse: durchgängig elektrifiziert, als Mild-Hybrid oder als Plug-in-Hybrid.

Die neue C-Klasse: durchgängig elektrifiziert, als Mild-Hybrid oder als Plug-in-Hybrid.

Die neue C-Klasse: durchgängig elektrifiziert, als Mild-Hybrid oder als Plug-in-Hybrid.

Power-Boost

Und was hast du als Fahrer von der neuesten Mild-Hybrid-Generation? Ein Plus an Fahrdynamik. Kurzzeitig kann der ISG zusätzliche 15 kW elektrische Leistung erzeugen. So stehen 200 Newtonmeter mehr Drehmoment zur Verfügung. Gerade beim Anfahren oder Beschleunigen ist das spürbar. Trotz gesteigerter Fahrdynamik werden sowohl Verbrauch als auch CO₂-Ausstoss reduziert, denn die benötigte Energie wird beim Bremsen gewonnen (s. unten).

 

Stop-and-go à gogo

Wie bekannt, verbrauchen Fahrzeuge im Stadtverkehr am meisten Kraftstoff. Das liegt am Stop-and-go-Verkehr, am Anfahren und Bremsen. Gerade hier zeigen sich die grossen Vorteile eines Mild-Hybrids. Bis zu einer Geschwindigkeit von 40 km/h hilft der ISG, den Mercedes-Benz zu beschleunigen. Du kannst dabei auf dem Display im Cockpit nachverfolgen, wie sich der «Power»-Balken während des Beschleunigungsvorgangs aufbaut.

Elektrisch unterstützt bis auf 40 km/h: Der «Power»-Balken unten rechts baut sich während der Beschleunigung auf.

Elektrisch unterstützt bis auf 40 km/h: Der «Power»-Balken unten rechts baut sich während der Beschleunigung auf.

Segel setzen
Die Vorzüge im Stadtverkehr liegen auf der Hand. Aber auch auf Überlandfahrten bieten Mercedes-Benz Mild-Hybrid-Modelle Vorteile. Hat das Auto erst mal an Fahrt gewonnen, lässt sich im ECO-Modus der Verbrennungsmotor ganz vom Antrieb abkoppeln und abschalten. Einfach den Fuss vom Gaspedal nehmen und das Fahrzeug «segeln» lassen. Benötigt das Auto erneut Kraft, startet der Motor ruhig und kaum wahrnehmbar, da der Starter-Generator den Verbrennungsmotor stets auf der richtigen Drehzahl hält.

Segelfunktion: Drehzahl auf 0 und das D wird in Grün statt in Weiss angezeigt.

Segelfunktion: Drehzahl auf 0 und das D wird in Grün statt in Weiss angezeigt.

Bremsen als Kraftwerk

Woher kommt die Energie, um das Auto «segeln» zu lassen oder es wie von Zauberhand an der Ampel anzustossen? Die Antwort: Rekuperation, also die Rückgewinnung der Energie. Beim Bremsen und Ausrollen wird bis zu 80 Prozent der entstehenden Bewegungsenergie in elektrische Energie umgewandelt und in der Batterie gespeichert. Diese speist wiederum die E-Maschine.

Beim Bremsen oder Ausrollen wird Bremsenergie rekuperiert. Im Display baut sich der  blaue «Charge»-Balken auf.

Beim Bremsen oder Ausrollen wird Bremsenergie rekuperiert. Im Display baut sich der blaue «Charge»-Balken auf.

Balsam für den Motor

Ein weiterer Vorteil der Mild-Hybrid-Technologie ist, dass sie das Herz jedes Mercedes-Benz schont: den Motor. Weil der integrierte Starter-Generator im niedrigen Drehzahlbereich aktiv ist, arbeitet der Verbrennungsmotor immer im effizientesten Bereich, was das Aggregat schont.

Elektrifizierte Benzin- (links) und Dieselmotoren mit ISG und 48-Volt-Batterie. Blau hervorgehoben die E-Maschinen.

Elektrifizierte Benzin- (links) und Dieselmotoren mit ISG und 48-Volt-Batterie. Blau hervorgehoben die E-Maschinen.