Die Sterne stehen günstig: Elektro-Occasionen von Mercedes-Benz

Neue Elektroautos werden noch immer zu einem etwas höheren Preis verkauft als vergleichbare Verbrennerfahrzeuge. Gerade das macht gebrauchte E-Autos besonders attraktiv. Wenn Sie unsere Checkliste beachten, können Sie bedenkenlos zugreifen.


24. März 2022


Bedürfnisse evaluieren

Bevor Sie sich für einen Kauf entscheiden beziehungsweise ein Elektroauto allein aufgrund seines «zu kleinen Aktionsradius» ablehnen, sollten Sie sich darüber im Klaren sein, was Ihr «Elektriker» künftig wirklich leisten muss. Brauchen Sie ihn vor allem für den Arbeitsweg oder zum Einkaufen? Und haben Sie die Möglichkeit, zu Hause oder am Arbeitsplatz zu laden? Dann reicht auch locker eine kleinere Batterie. Ein Beispiel dafür ist der Mercedes-Benz B Electric Drive, der 2015 auf den Markt kam und heute bereits für unter CHF 15 000 zu haben ist. Transportieren Sie hingegen regelmässig schwere Lasten über grössere Distanzen, dann ist eine grössere Batterie sicher empfehlenswert. Wollen Sie mit dem Elektroauto in die Ferien fahren? Dann sind Schnellladefähigkeit und eine gute Reichweite praktisch ein Muss. Machen Sie sich ein genaues Bild von Ihren Mobilitätsansprüchen.

Mercedes-Benz B Electric Drive mit geöffneter Motorhaube

Gut, günstig und für kürzere Tagesstrecken perfekt: Mercedes-Benz B Electric Drive

Batterie ausmessen lassen

Das mit Abstand wichtigste und auch wertvollste Element jedes Elektroautos ist sein Batteriepaket – sozusagen das Herzstück. Batterien büssen etwas an Kapazität und somit Reichweite ein, je häufiger sie geladen werden und je älter sie sind. Doch nicht nur das: Hat der Vorbesitzer sein E-Auto häufig an Schnellladestationen «betankt», so hat die Batterie möglicherweise stärker gelitten. Generell gilt jedoch: Wenn ein E-Auto bereits eine hohe Laufleistung aufweist, also deutlich über 100 000 Kilometer auf der Uhr hat, heisst das noch nicht, dass auch die Batterie stark abgenutzt sein muss. Solche gebrauchten E-Autos können immer noch eine Batteriekapazität von 95 Prozent oder mehr aufweisen. Machen Sie eine Testfahrt, notieren Sie den Verbrauch auf der gefahrenen Strecke und antizipieren so die maximale Reichweite. Interessieren Sie sich ernsthaft für ein bestimmtes Modell, ist es zudem ratsam, die Batterie professionell testen und ausmessen zu lassen. Bei Ihrer Mercedes-Benz-Vertretung gehört dieses Akku-Ausmessen zum Standard, bevor ein Elektro-Fahrzeug mit dem Gütesiegel «Certified» wieder in den Verkauf kommt.


Garantieleistungen prüfen

Ein elektrischer Antrieb ist sehr viel einfacher aufgebaut als der eines Verbrenners. Aufgrund der wenigen beweglichen Teile kann prinzipiell auch weniger kaputtgehen. Umso höher ist aber der Stellenwert der Batterie. Deshalb gibt Mercedes-Benz etwa beim EQC eine Batteriegarantie von 8 Jahren oder 160 000 Kilometern ab Inverkehrsetzung, je nachdem, was zuerst eintritt. Beim E-Flaggschiff EQS sind es sogar 10 Jahre oder 250 000 Kilometer. Ist eine dieser Marken erreicht, muss die Batteriekapazität in der Regel noch mindestens 70 Prozent betragen. Allerdings ist nicht jeder Hersteller so grosszügig – schauen Sie sich die Garantieleistungen deshalb ganz genau an: Wie lange gilt die Garantie noch? Was umfasst sie? Erfüllt das Auto die Garantiebedingungen? Oder können Sie auf der anderen Seite bei einem Angebot mit günstigem Preis damit leben, dass Sie keine Garantieansprüche mehr geltend machen können? All diese Fragen sollten Sie sich stellen.

 

Bremsanlage inspizieren

Durch die Rekuperation bremsen E-Autos automatisch ab, sobald Sie den Fuss vom Strompedal nehmen. Der Motor wirkt so als Generator und speist Energie in die Batterie zurück. Das hat den Vorteil, dass Bremsenergie nicht als Hitze verloren geht, sondern dem Akku etwas mehr Reichweite ermöglicht. Deshalb werden – je nach Fahrstil – die Bremsen oft sehr wenig beansprucht, was wiederum die Bremsscheiben in Mitleidenschaft ziehen kann – nämlich durch möglichen Rostbefall. Schauen Sie sich die Bremsanlage ganz genau an. Hat sie nur ein wenig Flugrost angesetzt, können Sie die Bremsscheiben problemlos wieder freibremsen. Bei grösseren Schäden müssen Sie einen Ersatz einkalkulieren.

Vorderrad und Bremsanlage eines Mercedes-Benz EQS

Bremsen von Elektroautos werden wenig beansprucht und können korrodieren.

Gesamterscheinung beurteilen

Wie bei jedem Gebrauchtwagen gilt: Ein sauberes Auto ohne Kratzer und Beulen zu einem leicht höheren Preis ist wahrscheinlich auch technisch in einem besseren Zustand als ein ungepflegtes. Ist das Fahrzeug gründlich gereinigt? Sind die Sitzbezüge intakt und alle Funktionen wie elektrische Verstellmöglichkeiten, Navigation und Bordelektronik in Ordnung? Gehen Sie die Bedienungselemente der Reihe nach durch und lernen Sie möglichst alle Funktionen kennen. Überprüfen Sie ausserdem, ob das Laden einwandfrei funktioniert.

 

Zubehör erfassen

Zu jedem Elektroauto sollten mindestens zwei Ladekabel gehören – eines für die Haushaltssteckdose und eines für die öffentliche AC-Ladestation. Prüfen Sie, ob die Kabel unbeschädigt sind. Und wer weiss, vielleicht können Sie die Wallbox des Verkäufers gleich miterwerben. Fragen Sie auf jeden Fall nach!

Typ-2-Kabel unter Kofferraumabdeckung

Typ-2-Kabel für die öffentliche AC-Ladestationen. Für die Haushaltssteckdose braucht es ein weiteres Kabel.

      

Unerwartete Wertbeständigkeit

Noch vor ein paar Jahren betrachtete man die Batterie eines Elektroautos als Blackbox mit ungewisser Halbwertzeit, sprich: verbleibender Reichweite. Aufgrund fehlender Langzeiterfahrungen wirkte sich dies auf den Verkaufswert einer Elektro-Occasion aus: Die Modelle schlugen quasi Wurzeln auf ihren Standplätzen. Diese Situation hat sich grundlegend geändert: Autos mit rein elektrischem Antrieb avancieren zu neuen Restwertkönigen – und schlagen diesbezüglich die meisten Verbrennerfahrzeuge. Restwerte von über 75 Prozent des Neupreises nach zwei Jahren sind dabei keine Seltenheit. Dies aufgrund der unerwarteten Haltbarkeit der verbauten Akkus, der Genügsamkeit in Sachen Serviceaufwand und der allgemein geringen Betriebs- und Unterhaltskosten.

 

Im Übrigen gilt …

… auch ein Elektro-Fahrzeug ist letztlich einfach ein Auto. Berücksichtigen Sie also die gleichen Faktoren, auf die Sie auch bei einem Benziner oder Diesel achten würden: Das Auto sollte frisch ab Motorfahrzeugkontrolle (MFK) kommen und kein Unfallfahrzeug sein. Die Reifen sollten nicht zu stark und vor allem nicht einseitig abgenutzt sein. Achten Sie auf das Vorhandensein des Servicehefts und der Bedienungsanleitung. Einzig die Kilometerzahl ist ein Faktor, der weniger ins Gewicht fällt als bei einem Verbrenner. Denn ein Elektroauto kann auch mit weit über 100 000 Kilometern Laufleistung noch eine mehr als zufriedenstellende Leistung erbringen. Ausschlaggebend ist der Zustand der Batterie.
 

Alle in diesem Beitrag empfohlenen Checks und Abklärungen werden bei allen «Certified»-Elektroautos von Mercedes-Benz standardmässig durchgeführt. Verlassen Sie sich darauf!