Für eine Expedition zu aktuellen und künftigen Schweizer Produktionsstätten erneuerbarer Energie ist der vollelektrische Mercedes-Benz EQE SUV ein ideales Reisefahrzeug.

11. Oktober 2023

Vorurteile gegenüber Elektroautos sind nach wie vor im Umlauf – allerdings meist unzutreffende, gerade was die Antriebsenergie der Fahrzeuge angeht. Um genauer hinzuschauen, woher der Schweizer Strom für die spannungsvolle Mobilität kommt, begeben wir uns auf eine elektrische Tagesreise zu neuen Produktionsorten für erneuerbare Energie aus Wind, Wasser und Sonne.

Der Mercedes-Benz EQE SUV bietet sich für ein solches Unterfangen geradezu an. Einerseits repräsentiert er beispielhaft die Konzernstrategie des nachhaltigen Luxus auf der Basis von ressourcenschonender Spitzentechnologie. Andererseits fühlt man sich am Steuer trotz ansehnlichem Fahrzeuggewicht von gut 2,5 Tonnen leichtfüssig und beschwingt. So kann Autofahren ein wunderbarer Katalysator sein für kreativ-konstruktives Denken. Wer mit dem EQE SUV längere Zeit auf freier Strecke unterwegs ist, wechselt fast automatisch in einen Zustand, der die Gedanken in einer Art Imaginationskraftwerk verdichtet, um im Bild dieser Mission zu bleiben.

Neue Kraftwerke braucht die Schweiz
Neue Kraftwerke sind für die Schweiz tatsächlich dringend notwendig. Selbstverständlich solche, die möglichst ohne CO₂-Emissionen beziehungsweise strahlendes Abfallmaterial auskommen. Zwar ist die Alpennation dank ihrem enormen Wasserkraftanteil beim Strommix von Natur aus privilegiert, doch wer sich in diesen Tagen gedanklich mit der Energiewende beschäftigt, gewinnt den Eindruck, dass sie nicht schnell genug vorankommt. Matthias Sulzer, Empa-Forscher und Autor der aktuellen Studie «Energiezukunft 2050» im Auftrag des Bundesamts für Energie, formuliert es so: «Technisch, aber auch wirtschaftlich hätten wir die Energiewende heute schon im Griff. Die grösste Baustelle aber ist der gesellschaftliche Wille, den Umbau auch in nützlicher Frist zu vollziehen.»

Vom sanften Summen des Elektromotors begleitet, sind wir ab Zürich flüsterleise auf der A3 unterwegs. Im Gegensatz zu manch anderen SUVs, die in Sachen Luftwiderstand mit der Eigernordwand konkurrieren, steht dem Mercedes-Benz EQE SUV nicht viel Luft im Weg. Den guten c_w-Wert von 0,25 verdankt er einer Vielzahl von aerodynamischen Detailmassnahmen. Dazu gehören neben einem optimierten Unterboden auch neuartige, zum Patent angemeldete Radspoiler vor der Vorderachse.

Auf die beim Elektroauto übliche Rekuperation – also das Nachladen der Batterie durch Bremsen im Generator-Modus – lässt sich beim EQE mittels Lenkradpaddles situativ auch verzichten, sodass man auf der Strasse quasi dahinsegelt. Dieses befreite Rollen ohne Einwirkung von Motorkräften kennt man zwar schon von Verbrennern, doch jetzt, im beginnenden Elektrozeitalter, erhält es sozusagen frischen Wind.

Zweite Windkraftanlage in Haldenstein
Wind treibt auch die Anlage an, die wir als Erstes ansteuern. Der Standort von Calandawind bei Haldenstein im Churer Rheintal befindet sich mitten in einem Areal, das für die Nutzung von bewegter Luft geradezu prädestiniert ist. In der Industriezone, umgeben von Bergrücken, Hochspannungsleitung, Fluss, Eisenbahntrasse und Autobahn A3, herrscht in der Regel kräftiger Durchzug. Und der Betrieb des Kieswerks Oldis, einen Steinwurf entfernt von der Windturbine mit imposanten 119 Metern Nabenhöhe, übertönt jegliche Rotationsgeräusche. Als 2013 dieses Windkraftwerk in Betrieb ging, war es das erste und einzige in Graubünden. Zehn Jahre später ist es dies immer noch.

Nun aber wird das Projekt einer zweiten Windenergieanlage konkret, die bis Anfang 2025 rheinaufwärts in rund 800 Metern Abstand zur bestehenden Turbine errichtet werden soll. Bei der Ankunft begrüsst uns Initiant Josias Gasser, der mit einem Twike-E-Mobil angereist ist. «Die Akzeptanz der Windkraft in der Bevölkerung ist in nur wenigen Jahren deutlich gestiegen», berichtet er erfreut. «Viele ehemalige Gegner sind zu Befürwortern geworden.» Eine Volksabstimmung über das Projekt steht allerdings noch aus. Die neue Turbine soll 7 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr produzieren. Zusammen mit der ersten ergibt das Strom für 3400 Haushalte. Josias Gasser: «Es wird immer schwieriger, Gegenargumente zu finden. Den meisten ist heute klar, dass erneuerbare Energien zügig ausgebaut werden müssen.» Ausgehend von heute 40 Windrädern, ist in der Energiestrategie 2050 des Bundes von 800 Einheiten die Rede, welche die Schweiz besser früher als später zubauen sollte.

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