Jeez: „Design wo du lebst“.
In der Jeez-Lagerhalle herrscht geschäftiges Treiben: Robin telefoniert, während er mit prüfendem Blick durch die Gänge läuft. Routiniert greift er nach Farbeimer, Malervlies und Farbrollen, um sie kurz darauf in den knallgrünen Jeez Sprinter zu laden und damit im Darmstädter Berufsverkehr zu verschwinden. Baumärkte befinden sich oft in der Peripherie, die Anfahrt ist dementsprechend weit – vor allem in Metropolregionen. Hinzu kommt die mangelnde Orientierung zwischen den unzähligen Regalen und die Fokussierung auf den Preis. Für Robin Lanzer Grund genug, mit seinem Start-up eine Alternative anzubieten. Die Mission von Jeez: Den Kunden anhand von Beratung und Dienstleistung einen Mehrwert bei der Wohnraumgestaltung bieten und dabei hochwertige Artikel zu baumarktüblichen Preisen liefern. Der rollende Baumarkt kommt mit den Artikeln entweder zum Verbraucher nach Hause oder zu gewerblichen Kunden direkt auf die Baustelle.
Alles aus einer Hand.
Die Jeez-Profis beliefern derzeit zwischen acht und 15 Kunden am Tag. Wenn der Kunde bereits weiss, was er für sein Heimwerkerprojekt benötigt, bestellt er sein Sortiment über die Website und vereinbart einen Wunschtermin für die Lieferung. Dabei werden entsprechend der Kategorie die passenden Ergänzungsartikel direkt mitgeführt. Hat der Kunde etwas vergessen, kann er unter 2.000 Artikeln die zugehörige Ware direkt aus dem Van erwerben. „Wir tragen dem Verbraucher nicht nur die Farbe in den fünften Stock, sondern auch alle anderen Artikel, die wir in unserem Sortiment haben.“ Wird über die Lieferung hinaus eine Beratung benötigt, genügt ein Klick auf den pinken Button der Jeez-Website und ein Berater ist angefordert. Dieser kommt kostenfrei zu den Kunden nach Hause. „Unsere Beratung umfasst alle Gewerke und alle Artikel, die wir im Sortiment haben. Das verdankt sich der Ausbildung unserer Jeez-Profis, die langjährige Baumarkterfahrung haben und sich über die gesamte Bandbreite der Sortimente auskennen.“
Vom Chemielaboranten zum Start-up-Gründer.
Aber wie kommt man überhaupt dazu, einen mobilen Baumarkt zu gründen? „Der ausschlaggebende Grund war, dass ich seit Anbeginn meiner Berufslaufbahn in der Baumarktbranche tätig bin.“ Zunächst absolvierte Robin eine Ausbildung als Chemielaborant. Nach seinem anschliessenden BWL-Studium folgte ein Trainee bei einem der führenden deutschen Farbenhersteller. Dort war er viele Jahre im Vertrieb tätig. Warum nicht einen Farben-Truck mit dem notwendigen Zubehör ins Leben rufen, dachte er sich irgendwann. Die Idee für sein Start-up war geboren. „Durch meine Position im Vertrieb habe ich das Netzwerk erlangt, das mir die Zugänge verschafft hat, um Jeez solide und nachhaltig zu gründen und Schritt für Schritt aufzubauen.“ Schliesslich reifte das Konzept weiter zum mobilen Baumarkt, den er 2016 zusammen mit zwei Partnern auf die Beine stellte.
Robins ultimative Tipps für die Start-up-Gründung:
1. Niemals aufgeben, sondern Durchhaltevermögen zeigen: Jeder Anfang ist schwer, da ist das Durchhaltevermögen von entscheidender Bedeutung. |
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2. Den Dingen Zeit geben, auch wenn es am Monatsende drückt: Manchmal muss man kreativ werden, um gewisse Engpässe zu überbrücken. Aber am Ende lohnt es sich! |
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3. Fehler zulassen: Nicht den Anspruch haben, sein Start-up fehlerfrei aufzubauen. Statt zu warten, lieber in die Praxis übergehen, ausprobieren, testen und gegebenenfalls Fehler machen. Im Nachhinein aus den Fehlern lernen und versuchen, sie nur einmal zu machen. |
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4. „Stay hungry. Stay foolish.“: Das sagte schon Steve Jobs. Stets wissbegierig sein und immer neugierig und offen für Anpassungen bleiben. |
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5. Teamwork: Bei der Auswahl der Mitarbeiter auf positives Denken setzen. Denn der Optimismus hält am Ende durch. |
Jeez – Der mobile Baumarkt im Sprinter.
„Nie wieder Farbeimer schleppen!“, steht auf der Website – und dieses Versprechen hält Jeez auch. Mit seiner Sprinter-Flotte bringt der mobile Baumarkt Farben, Tapeten und Fussböden direkt in die Wohnung der Kunden. Kompetente Beratung gibt es gratis dazu.
Lieferservice bis in den fünften Stock.
Das Alleinstellungsmerkmal von Jeez: „Dadurch, dass wir vor Ort sind, haben wir einen anderen Zugang zum Kunden.“ Die Vorstellungskraft, sich sein Zuhause in einem Baumarkt abzurufen, liegt bei 30 bis 40 Prozent. Die Jeez-Profis können direkt zeigen, wie eine bestimmte Farbe oder Fliese in den eigenen vier Wänden aussieht. Oft komme dabei eins zum anderen, erläutert Robin: „Die Auftragsvielfalt auf der Vertrauensebene ist um Welten grösser als im Baumarkt. Dass wir das Material mitführen und hochtragen, ist eine zusätzliche Dienstleistung.“ Doch auch ein durchdachtes Konzept ist nicht vor Startschwierigkeiten gefeit. „Man startet von null und muss sich erst mal einen Kundenstamm aufbauen. Gleichzeitig hat man schon einen gewissen Personalstand und laufende Kosten.“ Derzeit beschäftigt Jeez zehn Mitarbeiter, Tendenz steigend: „Wir wachsen aktuell quartalsweise um zwei weitere Mitarbeiter. Aber bis ich mir am Quartalsende keine Gedanken mehr machen muss, weil alles reibungslos läuft, dauert es bestimmt noch zwei bis drei Jahre."
Dank Sortimo-System alle Artikel griffbereit im Sprinter.
In Europa sei derzeit ein eindeutiger Trend zu erkennen, führt der Gründer aus: „Der DIY-Markt ändert sich in einen ,Do it for me‘-Markt.“ Das grösste Wachstumspotenzial sieht Robin deshalb im Bereich der Generalisten: ein Handwerker, der nicht im klassischen Sinne Profi für ein bestimmtes Gewerk ist, sondern als Allrounder fungiert. „Der Verbraucher will einfach eine Lösung haben, deswegen bieten wir den Jeez-Maker-Service an.“ Verschiedene Subunternehmer, die bei Jeez unter Vertrag sind, decken alle Gewerke in und um das Haus ab: vom Trockenbau bis hin zum Gartenbau, von der Dachdeckerarbeit bis hin zur Malerarbeit. Die portablen Klick-Systeme von Sortimo ermöglichen dabei, dass sich die Jeez-Profis mit dem passenden Sortiment auf den Weg machen können. Für Mercedes-Benz Sprinter haben sie sich entschieden, weil das Klick-System von Sortimo am besten in den Sprinter passe. „Und weil wir eine starke und zuverlässige Marke an unserer Seite haben wollten.“
Wettbewerb belebt das Geschäft.
In den nächsten zehn Jahren werde sich im Handwerksbereich einiges ändern, davon ist der Geschäftsmann fest überzeugt. „Ich denke, dass ähnliche Konzepte wie unseres in Zukunft folgen. Wenn grosse Marken einen mobilen Service generieren, ist das für uns grundsätzlich hilfreich, denn dadurch wird auch unsere Markentragfähigkeit erhöht.“ Wo Jeez mit Blick in die Zukunft stehen möchte? „In 20 Jahren wollen wir europaweit vertreten sein“, antwortet Robin ohne nachzudenken. Die Vision: Die beste Dienstleistung für Menschen, die ihre Lebensräume gestalten wollen. „Wir wollen keine Produkte liefern, sondern Gesamtlösungen.“ Verbraucher sollen sich nach dem Baukastenprinzip Material aussuchen können, sich dieses liefern lassen und auf Wunsch das Rundum-Sorglos-Paket in Anspruch nehmen. „Die Dienstleistung und das Gesamtpaket als unsere Mission sehe ich daher als weitaus grösser an als die reine Produktlieferung und Vielfalt, die wir haben.“ Erneut klingelt Robins Handy – die nächste Lieferung steht an. Und schon ist er wieder auf dem Sprung.
Die gezeigten Umbauten wurden von unabhängigen Drittanbietern vorgenommen. Die Anbieter und Umbauten wurden nicht durch Mercedes-Benz überprüft. Die Abbildungen stellen insofern keine Bewertung des Anbieters und/oder der Umbauten durch Mercedes-Benz dar.