Feuer und Flamme: Speisen vom Grill im Mercedes-Benz 508 D.

Feuer und Flamme: inspirierende Speisen vom Holzkohlegrill im Mercedes-Benz 508 D.

Frisch vom Holzkohlegrill, so lautet das Motto des britischen Food Trucks Murray May's. Für ihren Traum bauten Ewan ‚Murray' und Thecla ‚May' einen Mercedes-Benz 508 D um – und das fast komplett in Eigenregie.

Regional trifft auf international.

Es ist ein grauer Tag in Bristol, England: Regen fällt. Die Wolken hängen tief über der malerischen Stadt am Fluss Avon. Doch Raum für trübe Gedanken gibt es nicht, denn es ist Donnerstag – und damit auch Zeit für den Temple Quay Market im Herzen des gleichnamigen Viertels. Lokale Spezialitäten, vielfältige Speisen und erfrischende Getränke locken die Bewohner in wöchentlichen Abständen hierher. Seit einiger Zeit steht hier auch Murray May’s, ein strahlend blauer Food Truck mit echtem Holzkohlegrill, aus dem es brutzelt und raucht. Ein bunter Tupfen im Grau, sowohl optisch als auch geschmacklich: Ewan Murray und Thecla May kombinieren ihre saisonalen, britischen Produkte mit östlichen Gewürzen, Düften und Aromen – und grillen sie im Anschluss über dem offenen Feuer. Grosse Leidenschaft fürs Essen und einige Fernreisen inspirierten das junge Pärchen dazu, ihren beruflichen Traum wahr werden zu lassen – in ihrem historischen Mercedes-Benz 508 D.

Von jahrelanger Erfahrung zum Gründergeist.

Rückblick: Ewan verdiente sein Geld als Küchenchef, Thecla arbeitete in Restaurants und Bars. Gemeinsam wollten sie den nächsten Schritt wagen – ein eigenes Geschäft. Doch ein Restaurant, da waren sie sich schnell einig, sollte es nicht werden: zu unflexibel, zu risikoreich. Nach langem Überlegen dann der zündende Einfall: „Wir verbrachten den Winter in einem Skiresort in Japan“, erinnern sich die beiden. „In der Umgebung der Anlage gab es viele Vans, halb von Schnee bedeckt, mit schönen Holzöfen. Uns gefiel der Gedanke, an verschiedenen Orten parken zu können und leckeres, bezahlbares Essen zu servieren. Daraus entstand dann unsere Idee.“ Schnell kam die Frage auf: Welcher Van eignet sich denn nun, um einen Food Truck zu gründen? „Wir wollten ein Fahrzeug mit Charakter, das zu uns und unserem Essen passt“, erzählt Ewan. Die Wahl fiel schliesslich auf einen alten Militärwagen, einen Mercedes-Benz 508 D – den sie nur sechs Monate später ihr Eigen nennen konnten.

Auf unentdeckten Pfaden.

Bevor Ewan Koch wurde, arbeitete er als Elektriker – der Umbau erfolgte deshalb grösstenteils in Eigenregie. Unterstützung gab es von Freunden: „Anfang Januar 2017 begannen wir mit den Arbeiten und Anfang April hatten wir unser erstes Event gebucht“, erzählt der Bastler. „Es war also ein wenig stressig, um es gelinde auszudrücken.“ Zunächst wurden Reifen gewechselt und Batterien getauscht – doch schnell ging es ans Eingemachte: In scheinbar kaum einem anderen Van befand sich ein offener Grill oder Vergleichbares. Spärliche Informationen und Erfahrungswerte machten es Thecla und Ewan unmöglich, sich an bestehenden Beispielen zu orientieren. Also hiess es, kreativ zu werden, eigene Lösungen zu finden und – einfach mal auszuprobieren.

Ein leuchtend blauer 508 D in Bristol – hier kommt Murray May‘s.

Einen grossen Teil der Zeit nahm die Planung in Anspruch: „Ewan hat viel Erfahrung als Koch in einer kleinen Küche“, sagt Thecla. „Als er darüber nachdachte, wie wir arbeiten würden, hat ihm diese Erfahrung sehr bei der Gestaltung des Innenraums geholfen.“ So wurden jede Ecke und jedes Detail vermessen, dokumentiert und verplant, um später eine möglichst passgenaue Ausrüstung zu verbauen. Doch erst einmal sollte der Van, den die beiden liebevoll „Nessie“ nennen, einen neuen Anstrich bekommen. „Die Auswahl der Farben war unglaublich schwierig. Wir änderten ständig unsere Meinung“, erzählt Thecla lachend. „Wir haben es von einigen sehr talentierten Leuten bei einer Autolackierung in Yate machen lassen. Sie haben jede Menge Liebe in ihre Arbeit gesteckt. Wir waren total begeistert von dem Ergebnis.“

Der Umbau.

Drei Wochen und eine strahlend blau lackierte Karosserie später konnte das grosse Werkeln endlich losgehen. Erster Schritt: Die komplette Entfernung der Innenausstattung. Mit einem echten Holzkohlegrill im Van war eine feuerfeste Trennwand natürlich unvermeidlich. Diese wurde zusätzlich um eine Wand aus Edelstahl ergänzt. Über dem alten Lüftungsschacht wurde ein leistungsstarkes Dachabzugssystem angebracht und schon folgte das Herzstück: Auf einem rostfreien Tisch installierten die beiden einen originalen türkischen Mangan-Grill, der sich über die komplette Trennwand erstreckt. Fehlten nur noch Technik, Isolierung und die Verkleidung – bei der sich Thecla und Ewan aus hygienischen Gründen für abwischbaren PVC entschieden. Dann ging es auch schon an den Feinschliff: Nach dem Einbau der Werkbänke und einer Spüle wurde die Verkaufstheke mit Kupfer ummantelt – was die Theke zu einem ganz besonderen Highlight werden liess. Nach dem Einbau diverser Rohrleitungen und eines ausreichenden Wassertanks konnten der Kühlschrank und einige Regale angebracht werden – schon war der Traum vom eigenen Food Truck Realität.

Ein voller Erfolg.

"Wir wollten ein Fahrzeug mit Charakter, das zu uns und unserem Essen passt."

Freude an der eigenen Schöpfung.

„Manche Leute dachten, wir wären verrückt, aber es hat alles geklappt!“, erzählt Ewan stolz. Gerne erinnern sich die beiden an ihr erstes Event zurück, das sie sofort nach dem Umbau besuchten – genau hier, in Bristol am Temple Quay Market. „Während wir die Aufregung und Vielfalt auf einem Festival geniessen, sind die lokalen Märkte dennoch unsere Lieblingsveranstaltungen“, stellen Thecla und Ewan fest. „Es ist eine tolle Stimmung unter den Händlern und wir mögen es, unsere Kunden kennenzulernen.“ Anfängliche Zweifel, ob sie mit diesem Geschäftsmodell tatsächlich ihren Lebensunterhalt bestreiten können, konnten die Jungunternehmer schnell beiseiteschieben: „Die Leute vor unserem Food Truck stehen zu sehen, wie sie total begeistert von uns und unserem Essen sind“, schwärmen die beiden, „und zu wissen, dass das allein unsere Schöpfung ist – dafür haben sich alle Mühen gelohnt.“

Auf neuen Wegen.

Thecla und Ewan wagten den nächsten Schritt – den in die Selbstständigkeit.

Delikatessen aus dem Truck.

Die mit Kupfer ummantelte Frontbar ist ein Hingucker des Food Trucks – und eignet sich super als Verkaufstheke.

Ein neuer Anstrich für den 508 D. 

Ihren Mercedes-Benz 508 D, ein ursprünglich holländisches Militärfahrzeug, fanden die beiden über Ebay.    

Grosse Veränderung.

Was die Farbe allein nicht schon alles ausmacht.

Fotos:

Ewan Murray & Thecla May

Mehr Links zum Entdecken:

Murray May´s - www.murraymays.co.uk, @Facebook

Die gezeigten Umbauten wurden von unabhängigen Drittanbietern vorgenommen. Die Anbieter und Umbauten wurden nicht durch Mercedes-Benz überprüft. Die Abbildungen stellen insofern keine Bewertung des Anbieters und/oder der Umbauten durch Mercedes-Benz dar.